Mein Arbeitsplatz der Zukunft Berufsorientierung für Menschen mit Migrationshintergrund

Text: Sabine Becker/BBS Neustadt

Die Jugendlichen sehen sich einem immer komplexer werdenden, extrem verändernden Arbeitsmarkt gegenüber, den sie nicht überblicken können und für dessen Verständnis ihnen die richtigen Instrumente fehlen. Die Veranstaltung von Social Impact, Baut Eure Zukunft am 20. Juli in der Berufsbildenden Schule Neustadt an der Weinstraße, „Mein Arbeitsplatz der Zukunft“ - Berufsorientierung für Menschen mit Migrationshintergrund erreichte 50 zu schulende Teilnehmende mit Migrationshintergrund.

Vorbereitet wurde diese “Zukunftsreise: Mein Arbeitsplatz und ich” durch die Abteilungsleitung  Annett Steiner und Axel Erbach sowie durch das MINT-Team Angelika Senger und Sabine Becker. Als Simultandolmetscherin im Vorfeld für die Arbeitsbläter sowie live vor Ort fungierte Marina Helbling. Die Schülerteams begleiteten Dorith Hames, Christof Huber und Magdalena Kraus.

Unsere ukrainischen Gastschüler*innen arbeiteten gemeinsam mit jeweils russisch sprechenden Schüler*innen des beruflichen Gymnasium in einem Team und wählten Industrie, Handwerk, Freizeit, Tourismus, Verwaltung, Soziales, Politik, Medien und Werbung als ihre Wunscharbeitsbranche. Die Schüler*innen erbauten und präsentierten ihr fiktives Unternehmen, stellten deren Produkt oder Dienstleistung vor, legten Werte sowie Mission des Unternehmens fest und fixierten ihre eigene Rolle im Unternehmen-Organigramm, in dem sie gerne arbeiten würden.

Mit dieser Veranstaltung verschafften sich die Jugendlichen einen Einblick in aktuelle und zukünftige Trends auf dem Arbeitsmarkt und hatten die Möglichkeit, ihre eigenen Kompetenzen in Bezug auf Arbeitsmarktanforderungen zu reflektieren.

Gemeinsam mit der Expertise der beiden Trainer Frederic und Michael von Social Impact, Baut Eure Zukunft, hatten wir so die Möglichkeit themenbasiert und fokussiert Berufsorientierung  auf Basis von Design Thinking an der Schule umzusetzen. Das Baut Eure Zukunft-Konzept beinhaltet für die Pädagog*innen wie für die Jugendlichen eine Auseinandersetzung mit dem Umgang im Team, das Festlegen von Regeln auf Grundlage von individuellen und geteilten Werten, schnelle Entscheidungen und Kompromiss-fähigkeit sowie lösungsorientiertes Denken, Fühlen und Handeln unter zeitlichen Restriktionen. Als alternative Herangehensweise eignet sich Design Thinking als innovative Lehr- und Lernmethode, um innovative Lösungen zu erarbeiten und komplexe Probleme und Aufgaben zu lösen. Im schulischen Kontext kennt man eine solche Arbeitsweise als forschendes, handlungsorientiertes, projektbasiertes Lernen. Lösungen werden beim Design Thinking aus der sogenannten „Nutzerperspektive“ entwickelt, das heißt mit Empathie und Verständnis gegenüber den Beteiligten.

Das Problem vieler junger Menschen bei der Berufsfindung ist, dass das nötige Netzwerk/die nötigen Kontakte fehlen, um persönliche Erfahrungsberichte über verschiedene Berufsfelder einzuholen oder eigene Erfahrungen (z.B. in Form von Praktika) zu machen. Über einen Förderantrag durch den VDI als größter deutscher Ingenieursverein mit guten Kontakten zu Schulen, Hochschulen und Wirtschaftsunternehmen wurde dieser Berufsorientierungs-workshop ermöglicht. Auf diese Veranstaltung aufbauend will der VDI jungen Menschen behilflich sein, passende Berufe noch näher zu bringen und zu ergreifen.

Die Lotto Rheinland-Pfalz Stiftung und der Verband der Papier, Pappe und Kunststoff verarbeitenden Industrie Rheinland-Pfalz und Saarland e.V. unterstützten finanziell den Förderantrag für die Veranstaltung „Berufsorientierung für Menschen mit Migrations-hintergrund“ in der Berufsbildenden Schule Neustadt.

 

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Foto: © Becker/BBS Neustadt

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