Arbeitgeber sind bereit zum Abschluss

Pressemitteilung des HPV vom 20.03.2023

  • Vierte Runde der Tarifverhandlungen in der Papier- und Kunststoffverarbeitung
  • Abschlussnahes Angebot bietet noch gewissen Verhandlungsspielraum
  • Schwierige Branchensituation darf Unternehmen nicht über Gebühr belasten


Berlin, 20.03.23. Der Arbeitgeberverband HPV zeigt sich im Vorfeld der vierten Verhandlungsrunde weiterhin bereit für einen fairen Abschluss. Gleichzeitig stuft er die wirtschaftliche Situation in vielen Teilbranchen der  Papier- und Kunststoffverarbeitung als kritisch ein.

„In der Papierverarbeitenden Industrie gehen seit über einem Jahr die Auftragseingänge zurück, seit einem guten halben Jahr sogar massiv. Dies deutet auf eine ausgeprägte und anhaltende Branchenrezession hin“,  sagte der HPV-Verhandlungsführer Jürgen Peschel. „Die schlechten wirtschaftlichen Rahmendaten werden auch durch die aktuelle Situation in vielen Unternehmen bestätigt.

Immer mehr Unternehmen in unseren Teilbranchen haben Kurzarbeit angemeldet oder signalisiert, diesen Schritt in Kürze gehen zu müssen.

Komponenten des Arbeitgeberangebots bieten Verhandlungsspielräume

Vor dem Hintergrund der negativen Branchennachrichten wies der HPV-Verhandlungsführer daraufhin, dass die Arbeitgeber mit ihrem verbesserten, abschlussnahen Angebot bereits an die Grenze des Belastbaren  gegangen seien. „Über einzelne Bestandteile unseres Angebotspakets können wir verhandeln, dies setzt seitens der Gewerkschaft allerdings ebenfalls Verhandlungsbereitschaft voraus.

Aktuell drängt sich dem neutralen Beobachter dieser Tarifrunde der Eindruck auf, ver.di verfolge mit seinen fortgesetzten Streiks noch andere Ziele, nämlich die Gewinnung neuer Mitglieder – dazu sind der Gewerkschaft alle Mittel recht.

Ein Abschluss, der auf sich warten lässt, schadet aber Beschäftigten und Unternehmen gleichermaßen. Wir erwarten von der Gewerkschaft, dass sie sich in der nächsten Verhandlungsrunde bewegt, das bedeutet, dass sie von ihrer Maximalforderung abrückt und selbst konstruktive Vorschläge unterbreitet. Die einzigen, die in den letzten drei Runden Bewegung gezeigt haben, waren die Arbeitgeber – das kann so nicht weitergehen“, sagte Peschel.

Nachdem Berechnungen der Bundesregierung ergeben haben, dass die bislang drei Entlastungspakete ihre Wirkung zeigen (bis zu 9.000 Euro Entlastung für Familien), bietet das Angebot des HPV die Basis für einen fairen und wirksamen Tarifabschluss. Für die Beschäftigten hat das Angebot der Arbeitgeber in Summe ein Plus von bis zu 14,8 Prozent ergeben. Die Laufzeit von 27 Monaten bietet den Unternehmen im Gegenzug Planungssicherheit.

Die vierte Verhandlungsrunde zwischen HPV und ver.di findet am 23. März 2023 in Berlin statt. Der Verhandlungsführer des HPV, Jürgen Peschel, und der Hauptgeschäftsführer, Stefan Rössing, stehen im Vorfeld und während der Verhandlungsrunde für Fragen und Interviews gerne zur Verfügung.

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Foto: © hpv

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