Dritte Verhandlungsrunde in der Papier- und Kunststoffverarbeitung: Keine Einigung zwischen Arbeitgeberverband HPV und ver.di

Pressemitteilung des HPV vom 08.03.2023

  • Arbeitgeber setzen weiterhin auf Inflationsausgleichsprämie im Angebotspaket
  • HPV bietet im Gesamtpaket bis zu 14,8 Prozent Plus
  • ver.di sollte konstruktiv an einem Abschluss mitarbeiten

Berlin, 08.03.23. Der Hauptverband Papier- und Kunststoffverarbeitung (HPV) e.V. und die Gewerkschaft ver.di setzten gestern ihre Tarifverhandlungen in der Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitenden Industrie in Berlin fort. Trotz rund achtstündiger Gespräche konnte in der dritten Verhandlungsrunde keine Einigung erzielt werden. Der HPV hatte sein verbessertes abschlussnahes Angebot aus der zweiten Runde bekräftigt, allerdings gab es keine zielführende Verhandlungsbereitschaft ver.dis zu den einzelnen Angebotskomponenten – Inflationsausgleichsprämie, Entgelterhöhung und Laufzeit.

„Wir hätten uns gewünscht, in dieser Verhandlungsrunde eine Einigung über einen Tarifvertrag zu erzielen. Leider gab es keinen konstruktiven Dialog über unsere Angebotsparameter. Dazu wäre es erforderlich gewesen, dass sich die Gewerkschaft kompromissbereit mit dem Inhalt des Angebotes auseinandergesetzt hätte“, sagte HPV-Verhandlungsführer Jürgen Peschel. Der HPV hat angeboten, eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3.000 Euro zu zahlen; zusätzlich wollen die Arbeitgeber die Löhne und Gehälter ab 1. Oktober 2023 um 4,1 Prozent erhöhen. Insgesamt soll der Tarifvertrag bis zum 30. April 2025 laufen.

Inflationsausgleichsprämie ist Schlüssel für zusätzliche Entgelterhöhung

Während ver.di weiterhin darauf besteht, sich zunächst auf eine prozentuale Entgelterhöhung zu einigen, besitzt die Inflationsausgleichsprämie für die Arbeitgeber eine besondere Funktion innerhalb ihres Angebotspakets – nämlich im Zusammenwirken für weitere Verhandlungen über eine prozentuale Entgelterhöhung. „Eine schnelle finanzielle Hilfe ohne Abzüge ist für unsere Mitarbeiter ein zentrales Anliegen. Dieses Stimmungsbild aus den Betrieben haben wir quer durch alle Teilbranchen vermittelt bekommen. Deshalb ist uns wichtig, die Beschäftigten bei der außerordentlichen Inflation zügig finanziell zu unterstützen. Dafür ist die Inflationsausgleichsprämie das geeignete Instrument.

Weiterhin gilt: Wir wollen zusätzlich die tariflichen Löhne und Gehälter erhöhen. Derzeit liegen wir im Gesamtpaket bei bis zu 14,8 % Plus für unsere Beschäftigten. Wir setzen deshalb darauf, dass sich die Gewerkschaft in der nächsten Verhandlungsrunde bewegt; ver.di sollte sich deutlich kompromissbereiter zeigen als bisher. Wir sind weiterhin gesprächs- und verhandlungsbereit“, sagte der HPV-Verhandlungsführer.

Die dritte Verhandlungsrunde zwischen HPV und ver.di findet am 23. März 2023 in Berlin statt. Der Verhandlungsführer des HPV, Jürgen Peschel, und der Hauptgeschäftsführer, Stefan Rössing, stehen im Vorfeld und während der Verhandlungsrunde für Fragen und Interviews gerne zur Verfügung.

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Foto: © hpv

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